Die Europäische Kommission hat diese Tage die Ergebnisse einer Konsultation zur Zugänglichkeit und Erhaltung wissenschaftlicher Publikationen und Forschungsdaten veröffentlicht (PDF).
Die Ergebnisse der Umfrage sprechen eine deutliche Sprache: 84 % der Befragten widersprechen der Aussage „there is no access problem to scientific publications in Europe“ zu. Desweiteren widersprechen 87 % der Aussage “there is no access problem for research data in Europe.”
An der Befragung haben sich 1.140 Personen aus 42 Ländern beteiligt. Der mit Abstand größte Teil der Antwortenden stammt aus Deutschland (422 Personen). Die Befragung thematisierte drei Handlungsfelder: a) Open Access zu wissenschaftlichen Publikationen, b) Zugänglichkeit wissenschaftlichen Daten und c) digitale Langzeitarchivierung.
In der Konsultation wurde auch die Rolle der Europäischen Kommission thematisiert. In der Umfrage wird dieser insbesondere Handlungsbedarf auf politischer Eben zugeschrieben („policy formulation at EU level“).
Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission machte heute in Rom deutlich, dass sich die Kommission dem Themenfeld annimmt. In einer Rede zur Eröffnung der Konferenz der Europäischen Akademien (ALLEA) sprach sie sich deutlich für Open Access aus: “let’s make science open.”
Weiter kündigte die Kommissarin Empfehlungen an die EU-Mitgliedstaaten an und betont, dass Open Access im kommenden Forschungsrahmenprogramm HORIZON 2020 umfassend verankert werden soll. In Zukunft sollen alle Publikationen, die im Rahmen der EU-Forschungsförderung entstehen im Open Access zugänglich gemacht werden. Bisher war nur ein Teil der Publikationen betroffen.
Update, 12.04.2012: Korrektur (Danke an Adrian Pohl!)